Mittwoch, 8. September 2010

Idaho - Im Tal des Snake River

Moin moin,


in den letzten Wochen hat sich wieder einiges getan - so viel, dass ich kaum Zeit hatte, den Blog aktuell zu halten, aber das möchte ich hiermit ändern. Aber die wesentliche Frage ist ja, was mache ich, und wo bin ich. Was ich mache, nun ja, meistens schöne schwere Ballen, und zwar derzeit in Idaho Falls und Umgebung. Nachdem ich die letzte Woche in Rupert zusammen mit dem dortigen Pioneer Händler leider nur eine Vorführung hatte, ging es hier in Idaho Falls dann wieder mächtig rund. Samstagabend und sogar Montag - am Labor Day - haben wir vorgeführt, und wieder für einige erstaunte Gesichter gesorgt. Nicht nur, dass ich laufend von den Kunden auf dem Beifahrersitz darauf hingewiesen werde, ich solle doch die Zapfwelle anschalten, bevor ich ins Schwad fahre - nein, ich habe es nicht vergessen, die Kunden sind nur die Konkurrenzprodukte gewöhnt, und dort wird man dermaßen durchgeschüttelt, sobald die Zapfwelle läuft, dass sie schlicht und ergreifend denken, die Presse würde noch still stehen, tut sie aber natürlich nicht. Sie läuft halt nur so ruhig! Die nächsten erstaunten Gesichter sehe ich dann beim Wiegen der Ballen. Hier in Idaho ist "four by four - country" - soll heißen, alle pressen die im Volksmund auch "one ton bale" genannten Ballen mit 1,2 Meter Breite und 1,2 Meter Höhe - 2,4 Meter (8 feet) lang. Und laut Volksmund auch eine Tonne schwer - gut, nicht im Stroh, aber im Alfalfa Heu. Das war schon immer so, und würde wahrscheinlich auch immer so bleiben, wenn da nicht so ein unbekanntes (kleines), aber feines Unternehmen aus Deutschland mit so 'ner noch nie gesehenen Presse mit dem Namen "BiG Pack 1290 HDP" vorbei kommen würde. Gut, bis hier verwundert noch nichts - bis hierher schafft es nur Neugier. Die Verwunderung kommt dann wie schon weiter oben erwähnt beim Wiegen - denn diese bisher unbekannte Presse wirft Ballen aus, die bei gleicher Länge und gleicher Breite jedoch nur 3/4 der Höhe aufweisen - so genannte "three by four" ( 90 x 120 cm), und diese Ballen wiegen plötzlich das gleiche bzw. mehr als die bisher bekannten "four by four". Das verwundert!


Was ich damit sagen will - bei sämtlichen Vorführungen der letzten beiden Wochen im Stroh (Gerste und Weizen) habe ich die Konkurrenzprodukte mit dem größeren Kanalmaß in Sachen Gewicht geschlagen.
Mein schwerster Gerstenstrohballen (2,4 Meter lang) hatte 644 kg, und das bei 10-12 % Feuchtigkeit. Und so sah er aus:



Wie der Kenner auf dem Bildschirm sieht, fahre ich mit maximalem Pressdruck (180 bar), erreiche aber nur noch 70% Presskraft - ich bin am oberen Limit, aber 644 kg sprechen auch für sich!

Meine Weizenstrohballen (um 15:00 Uhr in der prallen Sonne mit fast keiner Feuchtigkeit (<3%) gepresst) wogen durchschnittlich 540 kg. Die Hesston 4910 brachte es unter gleichen Bedingungen auf sage und schreibe 480 kg. Ich denke, das ist ein traumhaftes Ergebnis für eine 3x4 Presse, und ich hoffe, ich habe einige Leute zum Nachdenken gebracht. Denn man darf nicht vergessen - mit den 3x4 fährt man drei Lagen auf dem LKW, mit den 4x4 nur zwei Lagen. Und so sieht das dann aus - gewichtsmäßig ginge noch mehr!


Den anderen Wettbewerb konnte ich gewichtsmäßig nicht ganz so stark übertrumpfen, aber immerhin haben wir beide das absolut gleiche Gewicht von 535 kg erreicht - halt anderes Feld, andere Bedingungen.


Aber was gab es noch in den letzten Wochen seit meinem letzten Post - Klar, das "Salesmeeting" in Reno. Eine Woche musste die Roadshow pausieren, da sich alle in Reno versammelt haben und über die wichtigen Dinge des letzten und kommenden Jahres gesprochen haben. Die Roadshow war dabei zwar nur ein Thema, aber eins, dessen Erfolg alle erfreut. Und als Dankeschön wurde mir dann auch eine Freude bereitet!


Sehr viel Spass hat auch die Arbeit mit unserem Service bereitet. Da ich letzte Woche leider von unserem Händler nur sehr spärlich mit interessierten Kunden versorgt wurde, habe ich kurzerhand den JCB genommen - der ja von unserem Case Händler eh nur in die Ecke verbannt wurde - und habe meinen Servicekollegen Ron und Nolan bei einigen Testläufen mit einer leicht modifizierten BiG Pack 12130 geholfen. Zufällig hatte der Kunde, bei dem wir pressen konnten, ein Demogespann vom örtlichen Agco-Händler im Feld, und so konnten wir mal etwas vergleichen.


Hier mal ein Bild von den beiden Kandidaten - zwar fahre ich dort nicht mit den JCB, aber genau so hat es zu Beginn ausgesehen, als wir nebeneinander her gefahren sind. Ich habe dann jedoch nach kurzer Zeit zum Überholen angesetzt, was sich unser Kunde natürlich nicht bieten lassen wollte, und somit haben wir uns gegenseitig hoch gepusht. Am Ende hatten wir beide 15,9 mph auf dem Tacho - mit dem Unterschied, dass ich mit der Krone BiG Pack 12130 noch schöne Ballen gemacht habe, und mit der kurvenbahnlosen Pick Up alles aufgesammelt habe, während die Pick Up der MF Presse hoffnungslos überfordert war. Über die Ballenform der MF sprechen wir besser nicht, und das Gewicht war auch unter normalen Fahrgeschwindigkeiten stets unter dem der Krone Presse (meist 50 - 70 kg). Ich würde ja gerne das Urteil des Kunden zu der Maschine hier wortwörtlich wiedergeben, aber das ginge dann nur mit Pünktchen oder Sternchen.

Ja, was gab es sonst noch? Ach ja, fast vergessen. In letzter Zeit versucht die Konkurrenz alles, um mich zu stoppen. Zum Glück jedoch erfolglos! Aber seht selber. Auf der der Facebook Seite von Krone North America gibt es einen kleinen Spot dazu zu sehen.

Aber da es schon etwas nach unten gerutscht ist, hier der direkte Link zum Spot:

Ja, und mit diesem Link möchte ich mich dann auch für heute wieder verabschieden.

Bis die Tage!

Grüße aus dem allzeit sonnigen Idaho (in dem es heute geregnet hat)!

Niklas


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