Sonntag, 13. Juni 2010

Die erste Woche Nevada - ein voller Erfolg!

Moin moin,


die erste Woche in Nevada ist nun rum - und sie verlief bisher sehr erfolgreich. Neben guten und erfolgreichen Demonstrationen hat unser Händler Dan Smith von der Smith Valley Garage auch einen Platz in der Parade der Carson Valley Days organisiert. Aber alles der Reihe nach. Letztes Wochenende - genauer gesagt Samstag - war ja die große Überfahrt über die Sierras, und den Sonntag und Montagmorgen habe ich in Reno verbracht. Montagmorgen wartete ein Gang zum Amt auf mich, und da die Behörden auch hier immer etwas langsamer arbeiten als andere Unternehmen, dauerte das ganze dann doch bis zum frühen Nachmittag. Danach bin ich gleich Richtung Smith Valley aufgebrochen, um von dort mit dem JCB und der Presse nach Yerington im Mason Valley weiter zu fahren. Die Strasse führt unter anderem durch einen spektakulären Canyon, dicht neben dem Walker River.


Abends hatten wir dort gleich eine Demonstration. Der Kunde besitzt zwar schon zwei Krone Pressen, nur sind diese schon etwas älter, und er interessierte sich für die 2010er Maschine. Da die Bedingungen hier in der Wüste Nevadas auf 4900 ft Seehöhe (ca. 1500 Meter) ähnlich denen im Imperial Valley sind, konnten wir allerdings nicht vor 23 Uhr anfangen. Die Demo ging dann bis ca. 3 Uhr morgens, bevor uns dann die aufkommende Feuchtigkeit gestoppt hat. Da der Traktor auf dem Feld blieb, haben wir am nächsten Morgen gegen 9 Uhr noch schnell die letzten Schwade gepresst, und einen zufriedenen Kunden zurück gelassen. Der direkte Vergleich der 2009er XC Maschine und der 2010er Maschine ohne Schneidwerk ergab relativ identische Gewichte. Im Schnitt lag die 2010er Maschine bei ca. 20-30 lbs mehr Gewicht, was aber sehr einfach durch das für extrem trockene Bedingungen vorgesehene "Floor Kit" zu begründen ist. Ohne Einsatz des Schneidwerks lagen die Gewichtsunterschiede bei fast 300 lbs.

Auf jeden Fall ist der Kunde mit seinen beiden Krone Pressen sehr zufrieden, nachdem er zuvor New Holland Pressen ausprobiert hatte, und mit diesen gar nicht zufrieden war. Er will seine BiG Pack Flotte vermutlich nächstes Jahr um eine weitere Presse ergänzen.
Nachdem wir gegen 10 Uhr dort fertig waren, bin ich dann erst mal zurück zu unserem Händler, um dort die routinemäßigen Wartungs- und Pflegearbeiten auszuführen.
Am Mittwochmorgen hatten wir dann die nächste Demonstration. Der Kunde hatte bisher Freeman Pressen, und war ebenfalls von der Performance der Krone Presse und von der sehr einfachen Bedienung sehr angetan. Die Bedingungen bei ihm waren sehr trocken (ca. 3-6% Feuchtigkeit), aber trotz dieses sehr trockenen Alfalfa Heus waren wir noch in der Lage, Ballen (2,4 Meter lang) mit bis zu 1800 lbs zu machen. Auch das Harvest Tec System zur Ermittlung der Feuchtigkeit hat ihn sehr beeindruckt.
Den Nachmittag habe ich dann mit der 100 Stunden Inspektion des JCB verbracht. Neben Motoröl und Motorölfilter wollten auch Getriebeölfilter, Hydraulikölfilter, Luftfilter und das Öl der Achsen und der Radnaben gewechselt werden. Außerdem gehören umfangreiche Schmierarbeiten sowie Kontrollarbeiten zum Umfang der 100 Stunden Inspektion. Da wir erst am Nachmittag angefangen hatten, hat sich die Inspektion bis in den frühen Abend hinein gezogen. Danach habe ich noch die Presse für die nächste Demo fertig gemacht, und mit neuen Aufklebern für die Parade versehen.

Gegen 21 Uhr war auch das alles erledigt, so dass ich nach einem kurzen Abendessen dann wenige Stunden Schlaf vor mir hatte - denn nur 5 Stunden später gegen 2 Uhr hat mein Wecker schon wieder geklingelt. 2:30 Uhr habe ich mich dann mit Dan Smith am Shop getroffen, um pünktlich gegen 3 Uhr beim Kunden am Feld zu sein. Der Kunde - Besitzer einer Hesston Presse - wartete bereits auf uns, so dass es sofort losgehen konnte. Schöne Schwade und noch bessere Ballen waren das Ergebnis des ersten Feldes. Das zweite Feld hingegen hatte dann sehr kleine Schwade, und das Heu hatte eine Konsistenz, wie ich sie noch nicht vorher erlebt hatte. Es wollte sich überhaupt nicht in der Presse ausbreiten - normalerweise breiten sich auch kleine Schwaden auf der PickUp wunderbar aus, so dass die Maschine über die gesamte Breite des VFS gut gefüttert wird. Diese Schwade blieben schmal, und wir hatten einige Probleme, schöne Ballen hin zu bekommen. Allerdings sahen die Ballen der Hesston nicht besser aus, obwohl das Raffer System der Hesston Presse eigentlich dafür bekannt ist, dass es eine sehr gute Breitverteilung hat. Zusätzlich hatten wir noch Probleme mit einem Knoter, der plötzlich den Knoten nicht mehr abstreifen wollte. Das Problem haben wir aber sehr schnell beheben können. Etwas enttäuscht ging es dann zum nächsten Feld, das wiederum sehr kleine Schwade hatte. Dort war das Heu aber wieder deutlich besser, und ich konnte richtig Speed machen. Mit bis zu 12 mph haben wir die Hesston Presse mächtig hinter uns gelassen, und das Heu hat sich schon auf der Pickup wieder schön breit verteilt, so dass die Ballen wieder eine gewohnt perfekte Form hatten. Zusätzlich waren die Ballengewichte wieder bei nur 59% Presskraft genau bei den gewünschten 1600 lbs, und der Kunde war mächtig beeindruckt. Außerdem kamen Rusty Fowler, der 'President and Chief Executive Officer' von Krone Northamerica zusammen mit Brent Raines und George Kilbride vorbei. Da der Kunde in dem Feld wieder seine eigene Presse bewegt hat, hatte ich die Gelegenheit, Rusty und George die Presse zu erklären, und beide konnten einige Schwade pressen.



Zum Abschluss gab es noch ein Foto mit Rusty (re) und mir (li) vor der BiG Pack mit der neuen Beschriftung (die mir übrigens sehr gut gefällt) und dann hatte ich den Nachmittag wieder für mich (und die Maschine). Denn für Samstag war ja die große Parade in Carson Valley angesetzt, und da es bereits Donnerstagnachmittag war, habe ich mich dann nach der Trockenreinigung mit dem Stihl Laubbläser für eine Hochdruckreinigerwäsche entschieden. Am Traktor waren auch einige Spuren vom Ölwechsel zu sehen, so dass ich das ganze Gespann auf Hochglanz gebracht habe, bevor ich dann von Yerington, Mason Valley, wieder nach Wellington, Smith Valley, gefahren bin. Denn im Smith Valley war die Demo für den nächsten Morgen um 5 Uhr angesetzt.
Gegen 18 Uhr war ich dann nach einem 16 Stunden Tag endlich wieder im Hotel.
Freitagmorgen dann mal wieder eine unerfreuliche Überraschung. Auf dem Bild könnt ihr es schon erkennen!

In einer Gegend, die durchschnittlich 75 mm Niederschlag im Jahr hat, und in der es eigentlich im Sommer nie regnet, tröpfelte es leicht vor sich hin. Zum Glück nur im Westen der Täler, da die Wolken vor den Bergen hingen, und somit nicht über unserem Demo-Feld. Doch leider ist die Smith Valley Garage im Westen des Smith Valley, und somit waren der Traktor und die Presse schön nass. Und eine nasse Maschine und der Staub beim Pressen machen sich wunderbar - nur halt nicht, wenn man alles blitzblank hat, und am nächsten Tag auf eine Parade möchte.

Die Demo lief auf jeden Fall wieder perfekt. Kleine Schwade, hohe Geschwindigkeit (10-12 mph - und somit doppelt so schnell wie die beiden Hesston vom Kunden) und perfekte Ballen mit den gewünschten 1500 - 1600 lbs bei gerade mal 50% Presskraft.


Der Kunde, der mich direkt mit dem Spitznamen "Speedy Gonzales" versehen hatte, war übrigens nach wenigen Minuten bei der gleichen Geschwindigkeit, und hat es, so glaube ich, sehr genossen. Leider war nach nur 59 Ballen und einer Stunde auf dem Stundenzähler das Feld fertig gepresst.

Die Maschine zeigte natürlich wieder deutliche Gebrauchsspuren, und so wartete wieder einmal der Hochdruckreiniger auf mich. Da aber bis zur Parade keine Demo mehr auf dem Plan stand, lohnte sich der Auwand und die Maschine sah dann am Nachmittag wieder folgendermaßen aus.

Dann am Abend ging es zurück ins Carson Valley nach Minden, wo ich Brent Raines getroffen habe. Außerdem wurde das andere Equipment von der Smith Valley Garage ebenfalls dort hin transportiert - allerdings per LKW.

Da Dan Smith Case Händler ist, war natürlich für mich auch ein Case auf dem LKW.

Am nächsten Morgen haben wir dann alles vorbereitet, die Presse noch mal mit etwas Wachs auf Hochglanz gebracht, und dann ging es gegen 9 Uhr los.



Neben Neulingen wie mir gab es natürlich auch echte Vollprofis wie den 9-jährigen Sohn eines Kunden, der schon seine dritte Parade mitfährt. Zu Hause hat er übrigens einen ähnlichen Kubota Traktor mit Frontlader, auf dem er bereits über 1000 Betriebsstunden hat. Das einzige Problem bei ihm war, dass sein Körpergewicht noch nicht ausreicht, um den Sicherheitsschalter unterm Sitz auszulösen - aber für so etwas gibt es ja andere Möglichkeiten.





Bei der Parade war dann alles zu sehen, was fahren oder laufen kann. Von örtlichen Clubs über Sportvereine bis hin zu skurrilen Gefährten. Den besten Platz, um das alles zu beobachten hatte zweifelsohne Brent Raines.

Und von ihm stammen dann auch ein paar Fotos, die stellvertretend zeigen sollen, wie es auf der 2,1 Meilen (3,4 km) langen Strecke eigentlich überall ausgesehen hat.



Soviel für heute. Der Sonntag ist mal wieder ein freier Tag für mich - also Blog, Reports und halt das, was die Woche so liegen bleibt - und ab morgen geht es dann wieder weiter. Bis Ende Juni werde ich mich zusammen mit Dan Smith durch fast ganz Nevada bewegen. Mal sehen, was ich noch alles Skurriles erleben werde. Verabschieden für heute möchte ich mich mit einem Foto von etwas auffälliger gekleideten Besuchern der Parade.
Also, bis dahin alles Gute!

Gruß Niklas




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