Freitag, 28. Mai 2010

Globale Erderwärmung - nur wo ist sie?

Moin moin,

nachdem mich diese Woche mal wieder das Wetter ganz gewaltig ausgebremst hat, frage ich mich nun auch langsam, was dieses Jahr eigentlich los ist. Wir schreiben Ende Mai, und hier in Kalifornien, wo es normalerweise zu dieser Jahreszeit 80-90° F (26-32° C) warm ist, haben wir im Moment gerade mal 70° F (20°C).
Der Plan, am 1. Juni nach Nevada ins Smith Valley zu fahren, ist auch um eine Woche nach hinten verschoben worden, da dort letztes Wochenende noch ca. 4 cm Schnee gefallen sind - wie übrigens auch in Reno in den letzten Wochen leider sehr regelmäßig - und somit bei diesen kühlen Temperaturen mit Nachtfrost einfach nichts wächst.

Diese Woche verlief auch wettertechnisch wieder sehr untypisch für Kalifornien:
Dienstag hatten wir zwei sehr gute Demonstrationen - beide Kunden sind auf der Suche nach neuen Maschinen und waren von der Performance der BiG Pack 1290 HDP sehr angetan. Bei der zweiten Demo haben wir dann die letzten Ballen mal wieder im Regen gepresst. Wir haben zwar das Feld noch gerade fertig bekommen, aber im Anschluss war bei heftigem Regen nur noch ein geselliges Pizzaessen beim Kunden möglich. Auch der Mittwoch war dann verregnet, und wir haben die Zeit genutzt, um einige Modifikationen an der Presse vorzunehmen. Auch der Regen Mittwochnacht hat uns nicht wirklich weiter nach vorne gebracht, und somit war Donnerstag auch kein Pressen möglich. Die für heute angesetzte Demonstration ist dann aufgrund der Feuchtigkeit auf Morgen verschoben worden.

Dieser Fluss hat die letzten drei Jahre kein Wasser geführt - Im Moment sieht es etwas anders aus. Man könnte dort den einen oder anderen Wassersport problemlos betreiben.

Und somit bleibt derzeit eigentlich nichts anderes übrig, als zu warten.
Einsatzbereit sind wir hier alle...

.... und vielleicht erreicht uns die globale Erderwärmung doch noch rechtzeitig. Hier sieht es derzeit eher nach einer neuen Eiszeit aus. Zumindest sind die Berge rundherum mal wieder mächtig weiß.

Grüße aus dem verregneten und kühlen Kalifornien

Niklas

Sonntag, 23. Mai 2010

Kings County Kalifornien - eine ereignisreiche Woche!

Moin moin,

heute melde ich mich nach einer ereignisreichen Woche wieder aus dem Kings County. Da ja leider die Demonstration letzten Montag aufgrund des am Morgen einsetzenden Regens ausfallen musste, haben wir, Steve Silver und ich, Montag und Dienstag einige Kunden besucht. Dabei habe ich von super gut gewarteten Maschinen und zufriedenen Kunden bis zu fast gar nicht gewarteten Maschinen und folglich unzufriedenen Kunden die gesamte Bandbreite gesehen. Erwartungsgemäß waren die zufriedenen Kunden aber in der Überzahl. Hier mal zwei Bilder meines persönlichen Highlights an schlechter Wartung:


Ich persönlich kann überhaupt nicht nachvollziehen, warum jemand so nachlässig mit seinem Equipment umgeht. Allen Ernstes wurde mit der PickUp in diesem Zustand gepresst, und was man sich beim Ummodellieren der Luftleitungen der Knoterreinigung gedacht hat - keine Ahnung. Logischerweise erzählen diese Kunden dann aber, dass die Krone Presse keine zufriedenstellende Leistung bringt. Dabei sind diese Probleme zweifelsfrei hausgemacht. Denn ohne ein Minimum an Wartung geht es einfach nicht - weder bei uns, noch beim Wettbewerb. Und vergleicht man unser Produkt mit dem Wettbewerb, so wird man feststellen, dass der Wartungsaufwand der BiG Pack sehr gering ausfällt. Eine Zentralschmieranlage versorgt fast alle wichtigen Stellen stets mit Fett. Kolbenlager, VFS-Lager und Knoter sowie viele andere Schmierstellen werden so permanent gefettet. Einzig die Antriebswellen und wenige Punkte an der Lenkachse müssen hin und wieder manuell mit Fett versorgt werden. Auch das Antriebskonzept der BiG Pack - weitestgehend ohne Ketten und Scherbolzen - mit seinen Wellen und Getrieben sowie Rutsch- und Nockenkupplungen an allen wichtigen Stellen ist für einen zuverlässigen und langlebigen Lauf konstruiert. Ich vermute mal, dass das auch der einzige Grund ist, warum eine derart ´schlecht gewartete Presse überhaupt noch Ballen produzieren kann.
Das Hauptproblem des Kunden war die Ballenform. Bei beiden BiG Pack 1290 XC würden die Ballen permanent entweder nach rechts oder nach links gebogen die Ballenkammer verlassen, und dann würden häufig die Fäden platzen.
Dazu kann ich folgendes sagen: Wenn man die Schwade kurz vor dem Pressen noch einmal einseitig überwirft, um die Unterseite nach oben zu holen, dann werden die Schwade nicht mehr gleichmäßig. Auch ich hatte in diesem Feld Probleme, die Kammer ordentlich zu füllen - teilweise waren zwei Schwade so weit zusammen geschwadet, dass man weder beide noch eins sauber aufnehmen konnte. Trotzdem produzierte die HDP akkurate Ballen - ohne irgendeine Biegung. Das Problem der reißenden Fäden klärte sich dann bei einem Blick in die Garnkästen. Nur das billigste Garn mit 300 kgf Knotenfestigkeit war dort zu finden. Und das, weil etwas besseres Garn mit 480 kgf Knotenfestigkeit ganze 4 Dollar pro Rolle teuer ist.
Nun ja, wenn der Kunde für 4 Dollar das Risiko eingehen möchte, und immer wieder Ballen erneut pressen möchte, dann soll er das tun.
Aber ich schweife vom Thema ab. Hier möchte ich ja eigentlich von unseren Demonstrationen berichten, und mich nicht über die Nachlässigkeit anderer auslassen. Auch, wenn mich sowas ziemlich ärgert... Also, unsere Presse hat auch unter diesen widrigen Bedingungen wieder sehr gut funktioniert, und die Ballen sahen perfekt aus - Im Gegensatz zu dem sonstigen Umfeld, das eher einem Schlachtfeld glich.

Nachmittags kam dann auch unser JCB Händler aus Washington vorbei, der unseren Vorführschlepper betreut, weil er die Maschine mal im Feld sehen wollte. Außerdem hatte ich ja in der Vergangenheit ab und an mal einige komische Geräusche bei Solofahrt, die er sich gerne mal anhören wollte. Also haben wir nach der Vorführung die Presse abgehängt und einige Runden gedreht.

Am nächsten Morgen hatten wir dann eine weitere Vorführung - bei einem anderen Krone BiG Pack Besitzer. Er besitzt zwei topgepflegte Krone BiG Pack 1290 HDP, aus 2007 und 2008, und er kümmert sich vorbildlich um seine Maschinen. Und wenn er mal ein Problemchen hat, dann sucht er so lange nach einer Lösung, bis das Problemchen garantiert nicht mehr auftreten kann. Bei ihm haben wir einerseits vorgeführt, um ihm den aktuellen Stand der Technik zu zeigen, und andererseits, weil er sich sehr für das Harvest Tec Feuchtemesssystem interessiert. Das Feld auf dem wir vorgeführt haben, war dazu perfekt geeignet. Starker Wiederaufwuchs, der auf dem Terminal von Harvest Tec des öfteren einen Balken mit 24 - 32% Feuchtigkeit empor schnellen ließ. Und das Verrückte war, genau diese Stellen konnte man anschließend auch mit dem Feuchtigkeitsmesser finden. Das System funktioniert also sehr sehr gut - machte unseren Kunden aber auch etwas nervös. Denn diese feuchten Stellen können sich so stark erwärmen, dass dadurch schon ganze Heulagerhallen abgebrannt sind. Das Problem liegt darin, dass man diese Stellen ohne eine kontinuierliche Messung leider selten findet.

Auf diesen Fotos kann man auch die Unterschiede auf dem Feld erkennen. Braune Flächen und grüne Flächen wechseln sich ab. Und auch in einigen Ballen konnte man grüne Spots erkennen.

Hier mal ein Bild von dem Harvest Tec Bildschirm. Hier ist er im manuellen Modus, da wir nur die Feuchtigkeitsmesseinrichtung nutzen, und nicht mit der Dosieranlage arbeiten. Oben links sieht man einen Graphen, der die letzten 90 Sekunden des Messens darstellt. Jeder Balken darin steht für 3 Sekunden Messen. Gemessen wird mittels Sternrädern der Widerstand quer durch den ganzen Ballen. Rechts daneben steht LO% - ab 6% steht dort der aktuelle Messwert.
Unten links sieht man dann 'Last Bale'. Dieser Wert gibt die durchschnittliche Feuchtigkeit des letzten Ballen an. Wenn man dem Computer dann noch mitteilt, wie schwer die Ballen sind, zeigt er einem auch noch weitere Daten wie die Tonnage an.
Hier sieht man übrigens die beiden Pressen vom Kunden, die er problemlos mit einem Case Puma 165 mit 145 Zapfwellen PS betreibt. Auf diesen Flächen funktioniert das bestens, sobald man jedoch in bergiges Gelände kommt, benötigt man etwas mehr Leistung.

Nach dieser Vorführung hatten wir am Abend dann noch eine weitere bei einem Kunden, der derzeit für sein Dairy (Milchbetrieb) noch mit drei eigenen Freeman Selbstfahrern arbeitet. Ein Bild dieser Maschinen möchte ich euch auch nicht vorenthalten.

Auch hier war man von der Krone Technik begeistert - zumal der Unterschied von dem Freeman Selbstfahrer auf eine BiG Pack HDP ja fast so ein Sprung wie vom Mittelalter in die Neuzeit ist.

Freitag Abend habe ich dann bei einem weiteren Dairy vorgeführt, wo man derzeit mit zwei Hesston 4910 arbeitet, und auch hier war die Begeisterung wieder sehr groß. Aufgrund der kleinen Schwade mussten wir mit 12-13 mp/h pressen, wobei wir da immer noch zu viele Futterpakete im Ballen hatten. Man hätte eigentlich noch schneller fahren können. Die Hesston Pressen fuhren mit etwas mehr als halber Geschwindigkeit über das Feld. Dem Sohn des Kunden, der den ganzen Abend gepresst hat, war die Freude und Begeisterung bei der Arbeit regelrecht anzusehen. Und auch hier waren die Ballen wieder 1A. Hoffentlich waren sie für die dortige Bergetechnik nicht zu schwer.

So viel zur letzten Woche!

Nächste Woche werde ich weiter nordwärts ziehen, und dann im Gebiet des Pioneer Equipment Standortes Turlock sein. Bis dahin wünsche ich alles Gute!

Gruß Niklas

Montag, 17. Mai 2010

Kings County - here we come!

Moin moin,

nachdem ich letzte Woche Freitag die Gegend um Bakersfield verlassen habe, bin ich jetzt weiter nördlich auf der Höhe von Tulare - im Kings County. Genauer gesagt in Corcoran. Die Vorführungen finden jetzt auch wieder mit dem JCB statt, was das Ganze deutlich komfortabler für mich macht. Nachdem ich Freitag sowohl den Traktor mit Presse als auch den Pick Up Truck mit Anhänger umgesetzt hatte, nutzte ich Abends direkt die Gelegenheit, bei dem Kunden, bei dem heute eine Demo vorgesehen war, mit zu pressen. Er war mit seinen drei Hesston Pressen im Feld, und ich habe beim Probepressen alle Einstellungen überprüft. Schließlich ist der JCB doch etwas höher an der Kupplung, und somit musste die Pick Up und - wie sich später herausstellte auch die Position der Zugöse an der Presse - neu eingestellt werden. Aber nachdem wir die Öse ein Loch höher gesetzt hatten, war die Arbeit der Pick Up auch wieder zufriedenstellend.
Ich bin Freitagabend und Samstag in der Kolonne mitgefahren, und hatte somit eine tolle Gelegenheit, verschiedene Einstellungen und Geschwindigkeiten auszuprobieren.


Nachdem ich zuerst mit ungefähr gleicher Geschwindigkeit wie die Hesston Pressen und den ungefähr gleichen Daten gepresst hatte - 50 Futterpakete per Ballen, 2,4 Meter Ballen und 8-9 mp/h - stellte sich sehr schnell heraus, dass ich deutlich mehr Pressdichte erzeugt habe. Leider konnte ich diese Ballen am nächsten Morgen nicht mehr wiegen, da die Ballensammelwagen schneller waren.

Aber auf diesem Bild sieht man sehr schön das Ergebnis: Die Reihe in der Mitte mit den 6 Ballen gehört zur Hesston Presse. Die Reihe links daneben mit den hier sichtbaren 2 Ballen - ein Dritter ist dann auf dem Vorgewende "abgefallen"- habe ich mit der Krone Presse gepresst. Und das bei gerade mal 65% Presskraft. Ich habe dann langsam die Geschwindigkeit gesteigert, bis ich bei ca. 13 mp/h angekommen bin. Immer im Auge die Ballen der Hesston Pressen. Das Schöne ist, wenn man nebeneinander fährt, sieht man immer direkt, wo die Ballendichten ungefähr liegen. Dieses grobe Abschätzen geschieht wie folgt: Ich nehme einen Ballen der Hesston, den ich passiere, zum Startpunkt, und gucke in dem Moment auf meinen Ballenfortschritt - z.B. 70 inch. Dann fahre ich weiter und wenn ich den nächsten Ballen der Hesston passiere, gucke ich wieder auf meinen Ballenfortschritt meines nächsten Ballens. Zeigt er jetzt nur 50 inch an, weiß ich, dass ich bei 96 inch Ballenlänge fast 20% mehr Material gepresst habe, als die Hesston. Dieses Verhältnis lag ungefähr bei 11 -12 mp/h im Gegensatz zur ca. 9mp/h schnellen Hesston Presse.
Ich habe dann im Anschluss an das Pressen mal schnell ein paar Ballen gewogen, und heraus kam folgendes Ergebnis:

Die zehn gewogenen Ballen der Hesston Pressen lagen bei folgenden Werten:
640 kg, 701 kg, 606 kg, 639 kg, 637 kg, 619 kg, 626 kg, 710 kg, 692 kg, 657 kg
Durchschnitt: 652,7 kg / Ballen

Die zehn gewogenen Krone BiG Pack 1290 HDP Ballen lagen bei folgenden Werten:
855 kg, 808 kg, 845 kg, 844 kg, 835 kg, 777 kg, 820 kg, 835 kg, 837 kg, 896 kg
Durchschnitt: 835,2 kg / Ballen

Die Ballen lagen unmittelbar nebeneinander im Feld. Die Bedingungen, was Feuchte angeht, dürften also in etwa gleich gewesen sein. Und wie gesagt, ich war ca. 2-3 mp/h schneller unterwegs und habe somit deutlich weniger Schichten im Ballen - es wäre also noch mehr Gewicht drin gewesen. Das Alfalfa-Heu hatte ungefähr 9-11% Feuchtigkeit (variierte je nach Position auf dem Feld)

Hier noch mal ein Bild - wieder links die Krone Ballen mit dem grünen HDP-Garn, und rechts die Hesston Ballen mit dem weißen Garn. Auch die Ballensammelwagen hatten schwer zu schleppen, wobei man schon beim Aufladen auf dem Feld hören und sehen konnte, um welche Ballensorte es sich handelte. Die Krone Ballen waren wie Briketts, und blieben beim Anheben sehr formstabil, und knallten beim Ablegen richtig auf den Tisch. Die Hesston Ballen waren beim Anheben instabiler, und bei weitem nicht so laut beim Ablegen.

So viel zum Pressen - und was kommt danach?
Auch wenn es nicht direkt mit der Presse zu tun hat, möchte ich euch einen kurzen Überblick über das weitere Treiben am Feld geben. Die Regel lautet, je schneller bewässert wird, desto schneller kann wieder gemäht werden. 21 Tage ist hier ein gängiger Zeitraum zwischen den Schnitten. Um Bewässern zu können, werden als erstes die Dämme zwischen den Parzellen erneuert.


Anschließend werden mit dem Grader die Feldränder wieder schön gemacht, so dass auch hier wieder saubere Wälle mit einer kleinen Rinne an der Sohle entstehen.

Danach kommen dann die Pumpen und sobald die anderen Maschinen fertig sind, geht die eigentliche Bewässerung auch schon los.


Das Feld wird einmal kurz geflutet, somit kurzfristig in einen See verwandelt, bevor das Wasser dann auf der anderen Seite wieder abfließt.



Die Reste werden dann noch mit einer kleinen Pumpe wieder aus den Rinnen abgepumpt, und dann kann man ungefähr 15 Tage das weiche, sumpfige Feld nicht betreten, bevor dann nach ca. 20 Tagen das nächste Mähen ansteht.
Und wer jetzt anhand der Fotos glaubt, das Wetter ist hier immer bestens - ja, am Wochenende hatten wir bis 35°C - pünktlich zur angedachten Demonstration heute morgen dann Regen bei kühlen 20 °C.
Somit sind wir mal wieder mindestens 2 Tage ausgebremst. Irgendwie ist es dieses Jahr schon echt verrückt hier. Hoffentlich wird es morgen wieder schön warm, dass wir evtl. morgen Abend wieder pressen können. Bis dahin wünsche ich alles Gute!

Gruß Niklas

Mittwoch, 12. Mai 2010

Bakersfield - Und weil es so schön war, gleich noch einmal!

Moin moin,

Gestern Abend hatten wir dann die nächste Vorführung hier in Bakersfield. Gegen 19:30 Uhr haben wir uns am Feld getroffen, wo wir schon nachmittags die Maschinen hin gebracht hatten, um dann mit der langsam aufziehenden Feuchtigkeit das Alfalfa Heu im rechten Moment zu Pressen. Unser Kunde war ebenfalls mit seiner schon sehr in die Jahre gekommenen Hesston Presse im Feld, so dass wir die Ballen direkt vergleichen konnten.
Da die Sonne jedoch zu dieser Uhrzeit schon ziemlich weit Richtung Horizont gesunken war, kann ich euch heute wenig Fotos zeigen.

Als wir schließlich angefangen haben, war sie dann bereits komplett unter gegangen. Der Kunde wünschte schwere Ballen, wobei er sich beim Start wohl noch nicht so ganz vorstellen konnte, was bei Krone "schwer" bedeutet. Wir haben 2,4 Meter lange Ballen gepresst, hatten ca. 13% Feuchtigkeit, und kamen sehr schnell bei 1780 lbs raus. Unser Kunde war erst einmal sehr erstaunt, da seine Hesston Presse unter gleichen Bedingungen, jedoch mit 6 mph anstelle von 8 mph Fahrgeschwindigkeit nur 1100 lbs Ballen erzeugt hat. Er hatte sich vorgestellt, dass "schwer" so bei 1250 lbs läge. Recht nervös hat er erst einmal seinen Ballensammelwagen Fahrer angerufen, ob er die Ballen mit dem Gewicht wohl aus dem Feld bekommen würde. Als von der Seite das OK kam, haben wir dann munter weiter gepresst. Allerdings haben wir die Presskraft von anfänglichen 85% doch auf 70% zurück genommen, und die Geschwindigkeit noch erhöht, um auch so etwas weniger Gewicht zu machen. Diese Maßnahmen haben sich jedoch ziemlich mit der einsetzenden Feuchtigkeit aufgehoben, so dass wir am Ende bei 70% Presskraft und 9 mph immer noch auf 1750 lbs Ballengewicht kamen. Auch traute sich unser Kunde nicht wirklich, schneller als 9 mph zu fahren, da er von seiner Hesston Presse nicht mehr als 6 mph gewohnt ist. Das einstimmige Ergebnis unserer mit nur 21 Ballen leider sehr kurz ausgefallen Demo war jedoch Begeisterung für das KRONE Produkt. Wir hätten gerne noch mehr gepresst, nur war das das derzeit einzige Feld für Großballen, da zu dieser Jahreszeit in dieser Region ehr kleine Hochdruckballen gepresst werden.

Im anschließenden Gespräch wurde vom Kunden immer wieder das Schluckvermögen, die sauber arbeitende Pick Up sowie der ruhige Lauf der ganzen Maschine besonders hervorgehoben. Auch die akkurate Ballenform und die einfache Bedienung der Presse wurden sehr gelobt.

Für uns als Fazit: Gelungene Demo!

Gruß Niklas

Samstag, 8. Mai 2010

Bakersfield - Und es geht weiter!

Moin moin,

letzte Woche Freitag hatten wir die zweite Vorführung - diesmal in der Nähe von Wasco etwas nord-westlich von Bakersfield. Gepresst haben wir Alfalfa Heu. Der Kunde, der in der Vergangenheit schon mal eine BiG Pack 128 hatte, war sehr gespannt auf die HDP-Presse. Er wollte gerne einerseits möglichst schwere Ballen sehen, aber nur einige, da er Bedenken hatte, dass sein New Holland Ballensammelwagen diese nicht geladen bekommt, und dann welche mit ca. 1400 lbs (635kg).
Im gleichen Feld fuhren auch seine beiden John Deere Traktoren mit New Holland Großpackenpressen - einmal eine BB960 und einmal eine New Holland BB960A.
Wir haben dann erst einmal mit den schweren Ballen angefangen, und direkt einen Ballen mit 2065 lbs (936kg) bei 96 inch (2,4 Meter) Länge gepresst. Der Ordnung halber sei ergänzt, dass dieser Ballen mit 16% an der Obergrenze der möglichen Feuchtigkeit war. Andererseits waren wir aber noch nicht an der Obergrenze der Presskraft. Es wäre also noch etwas mehr gegangen, aber wir haben nach diesem Ballen sehr schnell die Presskraft zurückgenommen, und uns langsam den 1400 lbs (635 kg) Ballen angenähert. Das Material trocknete dann auch recht schnell, so dass wir 1450 bis 1550 lbs (657 bis 680 kg) schwere Ballen bei ca. 10-12 % Feuchtigkeit gepresst haben - genau so, wie der Kunde es wünschte.

Leider waren die Schwade sehr klein, und das Feld sehr uneben, so dass wir die nötige Geschwindigkeit für durchgehend 1400 lbs nicht erreichen konnten. 12 mph war das Maximum, bei dem man auf dem ungefederten Case Traktor noch auf dem Sitz blieb. Nicht selten waren teilweise gleich mehrere Räder vom Traktor in der Luft. Geschwindigkeitsmäßig wäre noch deutlich mehr drin gewesen, da teilweise bei 10 mph das VFS (Variable Füll System = Vorkammer) nicht ausgelöst hat, und der Kolben ohne neues Pressmaterial zurück gefahren ist.

Mit unserem kleinen Wiegetraktor sind wir ja recht flexibel, deshalb haben wir es uns nicht nehmen lassen, auch mal die Ballen der New Holland Pressen zu wiegen. 1365 lbs zeigte uns die Waage. Allerdings waren die NH-Pressen mit ca. halber Geschwindigkeit im Vergleich zur BiG Pack im Feld unterwegs. Somit wird dieses Gewicht das maximal mögliche darstellen, während wir zu diesem Zeitpunkt mit ca. 35 - 40% Presskraft mit doppelter Geschwindigkeit arbeiteten.


Nach der Vorführung erzählte uns der Kunde völlig begeistert, wie ruhig er den Lauf der Presse empfunden hat, und wie gut ihm die Arbeit der ungesteuerten PickUp EasyFlow gefallen hat. Punkte, die wir eigentlich bisher nach jeder Vorführung gehört haben. Die Ballenform hat er mit den Worten "perfect baleshape" also "perfekte Ballenform" beschrieben. Auch die permanente Information über Feuchtigkeit durch das Harvest Tec System hat ihm sehr gut gefallen. Dazu muss ich sagen, dass wir zwischendurch auf dem Feld den Standort gewechselt haben, weil wir sofort informiert wurden, dass die dickeren Schwade noch etwas zu feucht waren.
Und dass unsere Ballen in einer anderen Liga spielen, hat dann auch gleich der Ballensammelwagen bewiesen. Die Befürchtungen unseres Kunden haben sich bestätigt.
Der vordere Tisch blieb nach wenigen Zentimetern Hubweg einfach stehen. Ein Aufstellen der beiden Krone Ballen war nicht mehr möglich. Auch Tricks wie rückwärts fahren und beim Aufstellen starkes Abbremsen hat nicht geholfen. Die einzig mögliche Lösung war das Aufnehmen nur eines Ballens.
Nach der Demonstration haben wir noch lange an der Maschine gestanden, und ich habe dem interessierten Kunden viele Fragen beantwortet. Dass die Maschine fast ohne Scherbolzen auskommt (Ausnahme bildet die Nadelschwinge) und dass alles über großdimensionierte Rutsch-Kupplungen abgesichert ist, gefiel ihm ebenso wie die Tatsache, dass alle wichtigen Schmierpunkte an der Zentralschmieranlage angeschlossen sind. Auch die vielen Funktionen des Terminals, die über das eigentliche Pressen hinausgehen, wie Sensortest, Funktionsprüfung der Ventile etc. haben ihn begeistert. Zuletzt habe ich ihm noch gezeigt, wie man bei Krone die beiden letzten Ballen hydraulisch aus dem Presskanal ausschiebt. Dieses einfache System ohne dreckige Finger und große Anstrengungen hat ihm dann noch mal sehr imponiert.

Soviel zu dieser sehr erfolgreichen Vorführung.

Mehr dann demnächst!

Gruß Niklas

PS: Ein Bild, wie man hier kleine Hochdruckballen presst, habe ich noch! Die Presse ist mit einem eigenen Motor ausgestattet, und wird von einem Pick Up Truck gezogen.

Mittwoch, 5. Mai 2010

Bakersfield - Endlich geht es weiter!

Moin moin,

heute melde ich mich aus dem mittlerweile wieder sonnigen Bakersfield. Die Schlechtwetter-Periode ist hoffentlich erst einmal vorbei, so dass wir jetzt auch im Central Valley mit unseren Vorführungen richtig Gas geben können.

Da wir ja hier in Bakersfield mit einer anderen BiG Pack 1290 HDP vorführen, haben wir Montagabend die Gelegenheit genutzt, und mit dieser Presse einige Probeballen gepresst. Nicht, dass ich einem Produkt aus dem Hause Krone nicht traue - in El Centro haben wir ja auch gleich mit einer Vorführung begonnen - nur haben wir bei dieser Presse Zusatzausstattung von Harvest Tec verbaut.
Und zwar haben wir haben jetzt zusätzlich eine Feuchtemesseinrichtung und einen Applikator installiert, damit wir auch unter nicht ganz optimalen Bedingungen pressen können. Und diese Zusatzausstattung wollte ich vorher wenigstens einmal getestet haben, damit ich auch mit ihr vertraut bin.


Die Feuchtemesseinrichtung funktioniert folgender Weise:
Zwischen zwei Sternräder rechts und links im Presskanal wird kontinuierlich der elektrische Widerstand im Ballen gemessen. Der ermittelte Feuchtigkeitswert wird dann auf dem Terminal in der Kabine angezeigt - und zwar einmal in Form eines Balkendiagramms für die letzten 90 Sekunden des Pressens - jeder Balken stellt drei Sekunden dar - und einmal als Durchschnitt für den letzten Ballen. Wie eine Überprüfung mit einem Hand-Feuchtigkeitsmessgerät ergeben hat, ist das System sehr genau.
Mit dem Applikator (Dosieranlage) kann dann je nach Bedarf Säure (Siliermittel) zugesetzt werden, um zu verhindern, dass sich schädliche Pilze im Ballen ausbreiten. Somit ist ein Pressen bis 30% Feuchtigkeit möglich - sonst muss man mindestens so lange warten, bis das Heu nur noch 16% Feuchtigkeit hat.
In der nächsten Ausbaustufe bietet Harvest Tec dann noch ein 'Tagger' System an, bei dem jeder Ballen mit einem Mikrochip versehen wird. Auf diesem werden dann alle Informationen wie Pressort, Erzeuger, Feuchtigkeit beim Pressen, Gewicht (sofern mit einer Waage z.B. auf dem Ballensammelwagen verbunden) etc. gespeichert, und können jederzeit mit einem entsprechenden Handscanner ausgelesen werden. Gerade für Exportregionen stellt dieses System eine gute Nachweis- bzw. Rückverfolgungsmöglichkeit im Falle von Beschwerden über die Qualität dar. Der Tagger ist jedoch derzeit noch nicht auf unserer Presse montiert.

Nachdem am Montagabend beim Probelauf alles wie erwartet sehr gut lief, und ich mich auch mit dem Harvest Tec Zubehör sowie dem Case Puma etwas vertraut gemacht hatte, stand der ersten Vorführung im Central Valley also nichts mehr im Wege. Richtig - Case Puma 195 heißt ab sofort mein Schlepper. Aber keine Angst, dem JCB geht es nach wie vor sehr gut. Nur ist unser Händler halt auch Case Händler, und möchte verständlicherweise auch seine Traktorenmarke bei dieser Gelegenheit etwas promoten. Für uns bedeutet dass, dass wir auf dem JCB Stunden sparen - auch nicht das Schlechteste.

Dienstagmorgen haben wir uns dann um 5:45 Uhr am Feld getroffen, und kurz darauf dann bei passender Feuchtigkeit auch mit der Demonstration begonnen. Gepresst haben wir eine Mischung aus Weizen und Hafer. Eigentlich sollte das Feld nur aus Weizen bestehen, und zu gegebener Zeit mit dem Mähdrescher abgeerntet werden, doch hat der trockene März und der feuchte April den Weizen sowie den nicht gewollten Hafer aus dem Vorjahr so hoch werden lassen, dass der Kunde sich kurzerhand entschieden hat, das Feld zu mähen und das Material als Heu zu verkaufen.

Kurz vor der eigentlichen Vorführung kam dann auch unser 'Wiegeschlepper'. Da der Puma keine Fronthydraulik hat, musste diese Lösung her. Aber beim Bau der Waage hatte ich dieses mögliche Problem ja bereits berücksichtigt, und die Waage zusammen mit der perfekten Hilfe aus unserer Versuchsabteilung schlepperunabhängig und universell einsetzbar konstruiert.

Und da die Entfernungen hier etwas größer, und die Traktoren etwas langsamer sind, hat man sich dann für den Truck als Transportmittel entschieden.

Die Waage funktioniert auf jeden Fall in der Heckhydraulik ebenfalls sehr gut - so gut, dass der Kunde sie gleich kaufen wollte. Und ein netter Nebeneffekt dieser aufgesplitteten Lösung ist, dass die Kollegen bereits wiegen können, während ich noch presse. Leider kann ich euch heute keine Fotos vom eigentlichen Pressen zeigen, da ich mal wieder die ganze Zeit auf dem Schlepper saß, und niemand Fotos gemacht hat.
Zum Resultat nur so viel: Wir haben perfekt geformte Ballen (96 inch = 2,4 Meter) mit 1720 lbs (780 kg) bei ca. 17 % Feuchtigkeit bis hin zu 1410 lbs (640 kg) bei 8-10 % Feuchtigkeit gemacht. Die ebenfalls im gleichen Feld fahrende Hesston Presse hat gerade mal 1050 lbs (475 kg) erreicht. Der Kunde war somit sehr angetan von unserer BiG Pack 1290 HDP, was er auch gleich noch während des Pressens am Telefon weiter gegeben hat.
Einzig der 195 PS starke Case Puma hatte auf dem hügeligen Feld teilweise seine liebe Not. Bergauf brach die Geschwindigkeit teilweise um mehr als 60% ein, so dass man bei 3 mph fast das Gefühl hatte, zu stehen. In der Ebene hingegen waren die 170 Zapfwellen-PS ausreichend. Nur an den Bergen war dann die zusätzlich benötigte Zugkraft nicht mehr unbedingt vorhanden.


Aber um es kurz zu machen - wieder eine sehr gute Vorführung!

Gruß Niklas