Mittwoch, 14. Juli 2010

Im Eilgang durch Oregon

Moin moin,

Nachdem ich vor gerade mal 10 Tagen Nevada verlassen habe, bin ich jetzt schon in Washington. In Oregon hatten wir zwar schon sechs sehr erfolgreiche Vorführungen, da sich unsere potentiellen Kunden dort jedoch gerade genau zwischen zwei Schnitten befinden – dem ungewöhnlich kühlen und regnerischen Wetter sei Dank – haben wir beschlossen, erst einmal nach Washington zu fahren, und dann auf dem Rückweg noch einmal zurück nach Oregon zu kommen.

Letzte Woche Montag habe ich dann unseren Mitarbeiter Kurt Stone in Alturas, Ca getroffen, und von dort sind wir erst einmal nach Klamath Falls, Or gefahren. Nach einer erfolgreichen Demonstration dort ging es dann weiter Richtung Christmas Valley.

Christmas Valley – ein Name, bei dem man eigentlich sofort an rote Zipfelmützen und lange weiße Bärte sowie Rentiere und Schnee denkt – aber leider, oder besser zum Glück gab es nichts davon. Schon auf der Fahrt dort hin gab es eine abwechslungsreiche Landschaft zu sehen.

Auf dem Highway 97 immer gen Norden habe ich zuerst nördlich von Klamath Falls den Klamath Lake passiert, bevor wir dann wieder in deutlich bewaldetere Gebiete gekommen sind.


Ca 30 Meilen weiter nördlich sind wir dann Richtung Silver Lake abgebogen, und durch ein imposant großes Tal gefahren. Rechts und links des Weges waren etliche Rinder und Büffel auf dem kargen Grasboden zu sehen.
Je weiter wir Richtung Silver Lake kamen, desto mehr wechselte das Landschaftsbild - von dichtem Wald hin zu einer Steppe mit jeder Menge kleinem Buschwerk wie Tumbleweed.
Und auf diesem Bild seht ihr dann "Christmas Valley" - OK, viel gibt es da nicht zu sehen, aber viel gab es da auch nicht. Zwei kleine Hotels - eins mit 10 Zimmern und eins mit 5 Zimmern - sowie zwei Möglichkeiten, etwas zu Essen zu bekommen und eine Tankstelle. Tankstelle ist gut, denn somit strandet man hier wenigstens nicht mangels Benzin/Diesel.
Wer sich jetzt fragt "Wie um alles in der Welt ist in so einer Gegend Landwirtschaft möglich?" - Dem sei gesagt: Die Pivots (Kreisrunde Bewässerung) machen es möglich.
Und genau auf solchen Pivots haben wir dann auch gepresst. Zuerst Alfalfa Heu und später dann noch Triticale Heu. Der Kunde, auf dessen Pivots wir vorgeführt haben, besitzt übrigens zwei Krone BiG Pack 1290 und ist sehr zufrieden mit den beiden Pressen. Von der HDP war er ebenfalls sehr angetan - nicht zuletzt, weil wir ihm einen 2135 lbs (968kg) schweren Ballen gepresst haben - die Standard 1290 hat es immerhin auf 1640 lbs (737kg) gebracht. Beides übrigens bei gleichen Einstellungen von 75% Presskraft (ca. 112bar im Kanal) und annähernd gleicher Geschwindigkeit. (Ich war evtl. 1-2 mph schneller) Die eigentliche Vorführung war dann aber für seinen Nachbarn, der jedoch leider mit seinem ersten Schnitt schon fertig war. Er war besonders Interessiert, wie sich die Presse in Triticale Heu verhält. 1575 lbs (714 kg) zu 1323 lbs (600 kg) war dann zwar nicht mehr so ein großer Unterschied, aber das liegt dann wohl ehr in der Natur der Sache. Die Triticale war mit nur 5% Feuchtigkeit sehr trocken, und wenn man die Ballenform und vor allem die Spannung des Garns betrachtet hat, so war im HDP Ballen doch deutlich mehr Material vorhanden.

Am nächsten Morgen sind wir dann nach Silver Lake, und haben auch dort unsere Presse vorgeführt. Auch hier haben wir wieder auf einem Pivot mit gigantischen Abmessungen gepresst. Immerhin hatte die Bewässerungsanlage 18 Segmente, und der somit beregnete Kreis einen Durchmesser von einer Meile (1600 m) somit kommt man auf eine Fläche von über 200 Hektar.
Hier auch mal eine Aufnahme von oben - der größte Kreis war unsere Demofläche. Leider habe ich dort keine Zeit für Fotos gehabt. Später an dem Tag sind wir dann noch nach Bend gefahren, wo wir das Wochenende - zumindest den Samstag - verbracht haben.

In der näheren Umgebung von Bend gibt es mehrere Vulkane und ausgedehnte Lavafelder, die ich mir dann am Samstag angesehen habe.



Wohlgemerkt - der Ausbruch des Vulkans war nicht etwa gestern, wie man beim Anblick der Lavafelder vermuten könnte, sondern liegt ca. 6000 Jahre zurück. Nur war es den Pflanzen in den letzten 6000 Jahren nicht möglich, die ausgedehnten Flächen wieder zu besiedeln. Heute ist das ganze Areal ein Nationalpark.

Weiter ging es dann am Sonntag Richtung Hermiston am Columbia River - an der Grenze zu Washington.





Montagmorgen hatten wir dort eine Demonstration in "Bluegrass". Leider war es an dem Tag so windig, dass mir teilweise das Material wieder von der Pick Up geflogen ist. Also eigentlich keine optimalen Bedingungen für eine Vorführung. Auch das Material "Bluegrass" hat mir zunächst einige Probleme bereitet. Ich konnte es zwar wunderbar mit voller Presskraft pressen, nur hat das trockene Gras so ein Gedächtnis, dass es sich sofort nach dem verlassen der Presskammer wieder auf das ursprüngliche Maß ausbreiten möchte. Selbst das HDP Garn mit 617 Knotstrength hatte massive Probleme, die Ballen zusammen zu halten. Später dann bei 45% Presskraft ging alles gut, und unsere Ballen waren sogar noch schwerer als die vom Wettbewerb. Der Kunde war ebenfalls wieder sehr angetan von der Presse, und die anfänglich geplatzten Ballen waren schnell vergessen. Und ich habe wieder eine wichtige Lektion gelernt.

Weiter ging es dann Richtung Othello, wo wir gestern bei fast keinem Wind wieder eine richtig gute Demonstration hatten.

Der Kunde und sein Sohn waren sehr interessiert, haben beide die Presse selber gefahren, und wollten alle Features ganz genau erklärt bekommen. Nachdem ich ihnen die Knoterreinigung erklärt hatte, meinten sie spontan, dass sie gerne mal ein oder zwei Ballen oben auf der Presse mitfahren würden. Ich habe also schnell zwei Ballen gepresst. Die beiden kamen mit folgenden Worten von der Presse: "Die Maschine ist ja schon super, aber die Knoterreinigung ist das absolut genialste, was ich je gesehen habe!"  Beide haben viel Erfahrung mit dem Konkurrenzprodukt und dem dort verbauten "Lüfter". Ihrer Aussage nach ist das Gebläse nicht in der lage, die wichtigen Punkte am Knoter zu reinigen, und somit kommt es immer wieder zu Knoterproblemen. George Kilbride, der zufällig auch in der Gegend war, konnte dieses dann noch mit den Erfahrungen eines anderen Kunden untermauern. Dieser hat gerade wieder etliche Paletten Krone Garn gekauft, und berichtet, dass er mit seiner Krone Presse und Krone Garn jetzt 15000 Ballen ohne irgendein Knoterproblem gepresst hat. Bei seinen anderen beiden Hesston Pressen sind die Probleme mit dem Einsatz des Krone Garns zwar auch deutlich weniger geworden, aber ab und an verweigern die Knoter nach wie vor ihren Dienst.

So viel für den Moment. Hier noch ein paar Zahlen der letzten 10 Tage:
Schwerster Ballen in Alfalfa Heu (96inch lang) 2135 lbs
Gefahrene Meilen (JCB): 705 (in Ca, Or und Wa)
Gepresste Ballen: 311
Demos : 5

Bis die Tage!
Grüße aus Washington
Niklas


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