Sonntag, 23. Mai 2010

Kings County Kalifornien - eine ereignisreiche Woche!

Moin moin,

heute melde ich mich nach einer ereignisreichen Woche wieder aus dem Kings County. Da ja leider die Demonstration letzten Montag aufgrund des am Morgen einsetzenden Regens ausfallen musste, haben wir, Steve Silver und ich, Montag und Dienstag einige Kunden besucht. Dabei habe ich von super gut gewarteten Maschinen und zufriedenen Kunden bis zu fast gar nicht gewarteten Maschinen und folglich unzufriedenen Kunden die gesamte Bandbreite gesehen. Erwartungsgemäß waren die zufriedenen Kunden aber in der Überzahl. Hier mal zwei Bilder meines persönlichen Highlights an schlechter Wartung:


Ich persönlich kann überhaupt nicht nachvollziehen, warum jemand so nachlässig mit seinem Equipment umgeht. Allen Ernstes wurde mit der PickUp in diesem Zustand gepresst, und was man sich beim Ummodellieren der Luftleitungen der Knoterreinigung gedacht hat - keine Ahnung. Logischerweise erzählen diese Kunden dann aber, dass die Krone Presse keine zufriedenstellende Leistung bringt. Dabei sind diese Probleme zweifelsfrei hausgemacht. Denn ohne ein Minimum an Wartung geht es einfach nicht - weder bei uns, noch beim Wettbewerb. Und vergleicht man unser Produkt mit dem Wettbewerb, so wird man feststellen, dass der Wartungsaufwand der BiG Pack sehr gering ausfällt. Eine Zentralschmieranlage versorgt fast alle wichtigen Stellen stets mit Fett. Kolbenlager, VFS-Lager und Knoter sowie viele andere Schmierstellen werden so permanent gefettet. Einzig die Antriebswellen und wenige Punkte an der Lenkachse müssen hin und wieder manuell mit Fett versorgt werden. Auch das Antriebskonzept der BiG Pack - weitestgehend ohne Ketten und Scherbolzen - mit seinen Wellen und Getrieben sowie Rutsch- und Nockenkupplungen an allen wichtigen Stellen ist für einen zuverlässigen und langlebigen Lauf konstruiert. Ich vermute mal, dass das auch der einzige Grund ist, warum eine derart ´schlecht gewartete Presse überhaupt noch Ballen produzieren kann.
Das Hauptproblem des Kunden war die Ballenform. Bei beiden BiG Pack 1290 XC würden die Ballen permanent entweder nach rechts oder nach links gebogen die Ballenkammer verlassen, und dann würden häufig die Fäden platzen.
Dazu kann ich folgendes sagen: Wenn man die Schwade kurz vor dem Pressen noch einmal einseitig überwirft, um die Unterseite nach oben zu holen, dann werden die Schwade nicht mehr gleichmäßig. Auch ich hatte in diesem Feld Probleme, die Kammer ordentlich zu füllen - teilweise waren zwei Schwade so weit zusammen geschwadet, dass man weder beide noch eins sauber aufnehmen konnte. Trotzdem produzierte die HDP akkurate Ballen - ohne irgendeine Biegung. Das Problem der reißenden Fäden klärte sich dann bei einem Blick in die Garnkästen. Nur das billigste Garn mit 300 kgf Knotenfestigkeit war dort zu finden. Und das, weil etwas besseres Garn mit 480 kgf Knotenfestigkeit ganze 4 Dollar pro Rolle teuer ist.
Nun ja, wenn der Kunde für 4 Dollar das Risiko eingehen möchte, und immer wieder Ballen erneut pressen möchte, dann soll er das tun.
Aber ich schweife vom Thema ab. Hier möchte ich ja eigentlich von unseren Demonstrationen berichten, und mich nicht über die Nachlässigkeit anderer auslassen. Auch, wenn mich sowas ziemlich ärgert... Also, unsere Presse hat auch unter diesen widrigen Bedingungen wieder sehr gut funktioniert, und die Ballen sahen perfekt aus - Im Gegensatz zu dem sonstigen Umfeld, das eher einem Schlachtfeld glich.

Nachmittags kam dann auch unser JCB Händler aus Washington vorbei, der unseren Vorführschlepper betreut, weil er die Maschine mal im Feld sehen wollte. Außerdem hatte ich ja in der Vergangenheit ab und an mal einige komische Geräusche bei Solofahrt, die er sich gerne mal anhören wollte. Also haben wir nach der Vorführung die Presse abgehängt und einige Runden gedreht.

Am nächsten Morgen hatten wir dann eine weitere Vorführung - bei einem anderen Krone BiG Pack Besitzer. Er besitzt zwei topgepflegte Krone BiG Pack 1290 HDP, aus 2007 und 2008, und er kümmert sich vorbildlich um seine Maschinen. Und wenn er mal ein Problemchen hat, dann sucht er so lange nach einer Lösung, bis das Problemchen garantiert nicht mehr auftreten kann. Bei ihm haben wir einerseits vorgeführt, um ihm den aktuellen Stand der Technik zu zeigen, und andererseits, weil er sich sehr für das Harvest Tec Feuchtemesssystem interessiert. Das Feld auf dem wir vorgeführt haben, war dazu perfekt geeignet. Starker Wiederaufwuchs, der auf dem Terminal von Harvest Tec des öfteren einen Balken mit 24 - 32% Feuchtigkeit empor schnellen ließ. Und das Verrückte war, genau diese Stellen konnte man anschließend auch mit dem Feuchtigkeitsmesser finden. Das System funktioniert also sehr sehr gut - machte unseren Kunden aber auch etwas nervös. Denn diese feuchten Stellen können sich so stark erwärmen, dass dadurch schon ganze Heulagerhallen abgebrannt sind. Das Problem liegt darin, dass man diese Stellen ohne eine kontinuierliche Messung leider selten findet.

Auf diesen Fotos kann man auch die Unterschiede auf dem Feld erkennen. Braune Flächen und grüne Flächen wechseln sich ab. Und auch in einigen Ballen konnte man grüne Spots erkennen.

Hier mal ein Bild von dem Harvest Tec Bildschirm. Hier ist er im manuellen Modus, da wir nur die Feuchtigkeitsmesseinrichtung nutzen, und nicht mit der Dosieranlage arbeiten. Oben links sieht man einen Graphen, der die letzten 90 Sekunden des Messens darstellt. Jeder Balken darin steht für 3 Sekunden Messen. Gemessen wird mittels Sternrädern der Widerstand quer durch den ganzen Ballen. Rechts daneben steht LO% - ab 6% steht dort der aktuelle Messwert.
Unten links sieht man dann 'Last Bale'. Dieser Wert gibt die durchschnittliche Feuchtigkeit des letzten Ballen an. Wenn man dem Computer dann noch mitteilt, wie schwer die Ballen sind, zeigt er einem auch noch weitere Daten wie die Tonnage an.
Hier sieht man übrigens die beiden Pressen vom Kunden, die er problemlos mit einem Case Puma 165 mit 145 Zapfwellen PS betreibt. Auf diesen Flächen funktioniert das bestens, sobald man jedoch in bergiges Gelände kommt, benötigt man etwas mehr Leistung.

Nach dieser Vorführung hatten wir am Abend dann noch eine weitere bei einem Kunden, der derzeit für sein Dairy (Milchbetrieb) noch mit drei eigenen Freeman Selbstfahrern arbeitet. Ein Bild dieser Maschinen möchte ich euch auch nicht vorenthalten.

Auch hier war man von der Krone Technik begeistert - zumal der Unterschied von dem Freeman Selbstfahrer auf eine BiG Pack HDP ja fast so ein Sprung wie vom Mittelalter in die Neuzeit ist.

Freitag Abend habe ich dann bei einem weiteren Dairy vorgeführt, wo man derzeit mit zwei Hesston 4910 arbeitet, und auch hier war die Begeisterung wieder sehr groß. Aufgrund der kleinen Schwade mussten wir mit 12-13 mp/h pressen, wobei wir da immer noch zu viele Futterpakete im Ballen hatten. Man hätte eigentlich noch schneller fahren können. Die Hesston Pressen fuhren mit etwas mehr als halber Geschwindigkeit über das Feld. Dem Sohn des Kunden, der den ganzen Abend gepresst hat, war die Freude und Begeisterung bei der Arbeit regelrecht anzusehen. Und auch hier waren die Ballen wieder 1A. Hoffentlich waren sie für die dortige Bergetechnik nicht zu schwer.

So viel zur letzten Woche!

Nächste Woche werde ich weiter nordwärts ziehen, und dann im Gebiet des Pioneer Equipment Standortes Turlock sein. Bis dahin wünsche ich alles Gute!

Gruß Niklas

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