Montag, 17. Mai 2010

Kings County - here we come!

Moin moin,

nachdem ich letzte Woche Freitag die Gegend um Bakersfield verlassen habe, bin ich jetzt weiter nördlich auf der Höhe von Tulare - im Kings County. Genauer gesagt in Corcoran. Die Vorführungen finden jetzt auch wieder mit dem JCB statt, was das Ganze deutlich komfortabler für mich macht. Nachdem ich Freitag sowohl den Traktor mit Presse als auch den Pick Up Truck mit Anhänger umgesetzt hatte, nutzte ich Abends direkt die Gelegenheit, bei dem Kunden, bei dem heute eine Demo vorgesehen war, mit zu pressen. Er war mit seinen drei Hesston Pressen im Feld, und ich habe beim Probepressen alle Einstellungen überprüft. Schließlich ist der JCB doch etwas höher an der Kupplung, und somit musste die Pick Up und - wie sich später herausstellte auch die Position der Zugöse an der Presse - neu eingestellt werden. Aber nachdem wir die Öse ein Loch höher gesetzt hatten, war die Arbeit der Pick Up auch wieder zufriedenstellend.
Ich bin Freitagabend und Samstag in der Kolonne mitgefahren, und hatte somit eine tolle Gelegenheit, verschiedene Einstellungen und Geschwindigkeiten auszuprobieren.


Nachdem ich zuerst mit ungefähr gleicher Geschwindigkeit wie die Hesston Pressen und den ungefähr gleichen Daten gepresst hatte - 50 Futterpakete per Ballen, 2,4 Meter Ballen und 8-9 mp/h - stellte sich sehr schnell heraus, dass ich deutlich mehr Pressdichte erzeugt habe. Leider konnte ich diese Ballen am nächsten Morgen nicht mehr wiegen, da die Ballensammelwagen schneller waren.

Aber auf diesem Bild sieht man sehr schön das Ergebnis: Die Reihe in der Mitte mit den 6 Ballen gehört zur Hesston Presse. Die Reihe links daneben mit den hier sichtbaren 2 Ballen - ein Dritter ist dann auf dem Vorgewende "abgefallen"- habe ich mit der Krone Presse gepresst. Und das bei gerade mal 65% Presskraft. Ich habe dann langsam die Geschwindigkeit gesteigert, bis ich bei ca. 13 mp/h angekommen bin. Immer im Auge die Ballen der Hesston Pressen. Das Schöne ist, wenn man nebeneinander fährt, sieht man immer direkt, wo die Ballendichten ungefähr liegen. Dieses grobe Abschätzen geschieht wie folgt: Ich nehme einen Ballen der Hesston, den ich passiere, zum Startpunkt, und gucke in dem Moment auf meinen Ballenfortschritt - z.B. 70 inch. Dann fahre ich weiter und wenn ich den nächsten Ballen der Hesston passiere, gucke ich wieder auf meinen Ballenfortschritt meines nächsten Ballens. Zeigt er jetzt nur 50 inch an, weiß ich, dass ich bei 96 inch Ballenlänge fast 20% mehr Material gepresst habe, als die Hesston. Dieses Verhältnis lag ungefähr bei 11 -12 mp/h im Gegensatz zur ca. 9mp/h schnellen Hesston Presse.
Ich habe dann im Anschluss an das Pressen mal schnell ein paar Ballen gewogen, und heraus kam folgendes Ergebnis:

Die zehn gewogenen Ballen der Hesston Pressen lagen bei folgenden Werten:
640 kg, 701 kg, 606 kg, 639 kg, 637 kg, 619 kg, 626 kg, 710 kg, 692 kg, 657 kg
Durchschnitt: 652,7 kg / Ballen

Die zehn gewogenen Krone BiG Pack 1290 HDP Ballen lagen bei folgenden Werten:
855 kg, 808 kg, 845 kg, 844 kg, 835 kg, 777 kg, 820 kg, 835 kg, 837 kg, 896 kg
Durchschnitt: 835,2 kg / Ballen

Die Ballen lagen unmittelbar nebeneinander im Feld. Die Bedingungen, was Feuchte angeht, dürften also in etwa gleich gewesen sein. Und wie gesagt, ich war ca. 2-3 mp/h schneller unterwegs und habe somit deutlich weniger Schichten im Ballen - es wäre also noch mehr Gewicht drin gewesen. Das Alfalfa-Heu hatte ungefähr 9-11% Feuchtigkeit (variierte je nach Position auf dem Feld)

Hier noch mal ein Bild - wieder links die Krone Ballen mit dem grünen HDP-Garn, und rechts die Hesston Ballen mit dem weißen Garn. Auch die Ballensammelwagen hatten schwer zu schleppen, wobei man schon beim Aufladen auf dem Feld hören und sehen konnte, um welche Ballensorte es sich handelte. Die Krone Ballen waren wie Briketts, und blieben beim Anheben sehr formstabil, und knallten beim Ablegen richtig auf den Tisch. Die Hesston Ballen waren beim Anheben instabiler, und bei weitem nicht so laut beim Ablegen.

So viel zum Pressen - und was kommt danach?
Auch wenn es nicht direkt mit der Presse zu tun hat, möchte ich euch einen kurzen Überblick über das weitere Treiben am Feld geben. Die Regel lautet, je schneller bewässert wird, desto schneller kann wieder gemäht werden. 21 Tage ist hier ein gängiger Zeitraum zwischen den Schnitten. Um Bewässern zu können, werden als erstes die Dämme zwischen den Parzellen erneuert.


Anschließend werden mit dem Grader die Feldränder wieder schön gemacht, so dass auch hier wieder saubere Wälle mit einer kleinen Rinne an der Sohle entstehen.

Danach kommen dann die Pumpen und sobald die anderen Maschinen fertig sind, geht die eigentliche Bewässerung auch schon los.


Das Feld wird einmal kurz geflutet, somit kurzfristig in einen See verwandelt, bevor das Wasser dann auf der anderen Seite wieder abfließt.



Die Reste werden dann noch mit einer kleinen Pumpe wieder aus den Rinnen abgepumpt, und dann kann man ungefähr 15 Tage das weiche, sumpfige Feld nicht betreten, bevor dann nach ca. 20 Tagen das nächste Mähen ansteht.
Und wer jetzt anhand der Fotos glaubt, das Wetter ist hier immer bestens - ja, am Wochenende hatten wir bis 35°C - pünktlich zur angedachten Demonstration heute morgen dann Regen bei kühlen 20 °C.
Somit sind wir mal wieder mindestens 2 Tage ausgebremst. Irgendwie ist es dieses Jahr schon echt verrückt hier. Hoffentlich wird es morgen wieder schön warm, dass wir evtl. morgen Abend wieder pressen können. Bis dahin wünsche ich alles Gute!

Gruß Niklas

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